Sonntag, 17. August 2014

Hydraulischer Abgleich - vorgenommen?

Das Thema "hydraulischer Abgleich" sollten Bauherren nicht vergessen. Wir sind zufällig darauf aufmerksam geworden. Viele Bauherren wissen jedoch gar nichts darüber - viele Sanitärinstallateure auch nicht.

Uns ist nicht klar, ob in unserem EFH tatsächlich ein solcher Abgeich vorgenommen wurde. HvH sagt ja. Allerdings hat diese Aussage für uns etwas Geschmäckle:

Warum? 

1. Auf Nachfrage beim ausführenden Sanitärunternehmen nach dem Protokoll über den hydraulischen Abgleich bekamen wir nur das Formblatt ohne die eingetragenen und vorgenommenen Abgleiche. Das Formular mußte die Sanitärfirma noch von der Firma Roth anfordern. Unterschrift und Datum fehlten! Nachdem wird dies beim Sanitärgewerk angemerkt und nachgefordert hatten (insb. die Dokumentation welche Einstellungen tatsächlich vorgenommen wurden), meldete man sich dort einfach nicht mehr.

Rechtlich gilt,  dass bei jedem Neubau ein hydraulischer Abgleich vorzunehmen und zu protokollieren ist. Dies muß auch der KfW nachgewiesen werden.

2. Anfrage bei HvH gestartet. Ergebnis des ersten Anlaufs, wir bekamen dasselbe Formblatt, wieder ohne die protokollierten hydraulischen Abgleiche. Diesmal hatte  es jedoch Datum und Unterschrift vom Sanitärinstallateur, allerdings  vom 25.6.14!!!!
Die Heizung wurde über ein Jahr vorher eingebaut - und der hydraulische Abgleich, wenn er denn vorgenommen wurde, wäre dann durchgeführt worden und das Protokoll zu diesem Zeitpunkt erstellt worden. Fragezeichen in unseren Gesichtern.


3. Zweiter Anlauf bei HvH, diesmal bekommen wir das Formblatt mit den vorgegebenen Sollwerten und tatsächlich auch die protokollierten Einstellungen die zum hydraulischen Abgleich - nach HvH - vorgenommen wurden. Datum Unterschrift wieder 25.6.14. 

Fazit: Wir haben HvH mitgeteilt, dass wir anzweifeln das tatsächlich ein hydrl. Abgelich vorgenommen worden ist. Wäre dies der Fall, hätten wir sofort das Protokoll aus Mai/Juni 2013 erhalten, denn es hätte ja vorgelegen und wäre nicht erst nach 3 Anläufen bei uns so wie beschrieben angekommen!

Was Tatsache ist und darauf hindeuten würde dass kein Abgeich vorgenommen wurde ist, dass es im WInter bei uns im OG kälter ist als im EG. Und  das ca. 1,5 ° C. Bei voll  geöffneten Raumthermostaten. Im Giebelzimmer ist es nochmal fühlbar kälter. 

Ratschlag an alle Bauherren, das Protokoll anfordern bzw. beim Vornehmen des Abgleichs vor Ort sein.





Wir bleiben dran und messen in der nächsten Heizperiode die Raumtemperaturen nach. Nachbesserung haben wir schon angemeldet. 

Februar 2015

Ende 2015 Anfrang 2015 haben wir nun die Temperaturen im Heizbetrieb gemessen, bei geschlossenen Türen. Es ergaben sich Temperaturen in den einzelnen Zimmer zwischen 19,1° C bis 20,6° Celsius. Ich habe hier mal die Photos der Station mit den Temperaturen, genommen in Sitzhöhe in der MItte der jeweiligen Zimmer, eingestellt:










Die Ergebnisse mit Bildern hab ich dann an HvH gesendet. Aus der dortigen Haustechnikabteilung kam dann wie folgt:


Die Gründe warum es ein Temperaturunterschied von 0,5 °C im Eltern und Kind

1 ergibt sind folgende:

1. Selbst wenn die Rollläden unten waren erwärmt sich das Mauerwerk an der Südseite (Kind2 und Bad) durch die Sonneneinstrahlung.

2. Die Räume sind alle unterschiedlich groß. Auch das spielt eine Rolle, warum es zu einem Temperaturunterschied von 0,5 °C zustande kommt. es dauert in größeren Räumen länger bis die gewünschte Temperatur erreicht wird.

3. Das Thermometer misst nicht 100% genau.

All diese Gründe spielen eine große Rolle, warum Sie so ein Ergebnis erzielt haben.

Ihre Heizung funktioniert einwandfrei und stellt keine Reklamation dar.

Wir hoffen, Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben und verbleiben.

Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Auf die tatsächliche Problematik wollte man dort wohl nicht eingehen.
Dabei ist der Temperaturunterschied nicht 0,5° sondern ca. 1,5° C.
Und die Räume sind alle ca. gleich groß(~16m²). Außer das Zimmer welches viel zu kalt ist, das ist nur ca. 9 m² groß.



Dies wurde dann nochmals an HvH zurückgespiegelt. Man bot uns nun an, die Firma Roth zu uns kommen zu lassen, die den Abgleich mit samt den Einstellungen überprüfen sollte. Man beachte, zu unseren Kosten wenn alles ok sei!
Großzügig bot man uns von HvH an die Kosten in dem Fall übernehmen zu wollen, wenn die Anlage falsch eingestellt sei!

Momentan sieht es so aus, als will man sich dort so aus der Affäre ziehen. 

Interessant ist die Frage, was die KfW in Fällen veranlaßt, in denen bei KfW-Häusern alles also ordungsgemäß erledigt gemeldet wird, samt Protokoll über ein hydraulischer Abgleich, dies jedoch gar nicht der tatsächliche Fall ist.

Daneben ist für uns natürlich ärgerlich, dass eine falsch eingestellte Wärmepumpe Mehrkosten verursacht. Da müssen wir auch nochmal an HvH herantreten.



Seit Ende Januar haben wir HvH schritlich, per Einschreiben und mit Frist zur Mängelbeseitigung aufgefordert. Bisher kam keine Rückmeldung. 

Falls keine Antwort kommen sollte, werden wir den Mangel selbst, auf Kosten von HvH beseitigen lassen und die Heizungsanlage so einstellen und abgleichen lassen, das die großen Temperaturunterschiede nicht mehr auftreten.




Hier noch ein paar Links zu dem Thema, bei dem es nicht nur um irgendwelche Dokumente geht, sondern vielmehr um eine geringe Heizkostenabrechnung, da eine abgeglichene Heizungsanlage Strom und damit Geld spart. Und natürlich auch die Umwelt schont!


Link 1

Link 2 


Im März kam dann ein sehr netter Mitarbeiter der Fa. Roth und hat Anpassungen an den Ventilen oben und unten vorgenommen. Alles wurde doch noch zufriedenstellend erledigt.

Der nächste Winter kann also kommen.

Interessierte Leser können sich auch über den tatsächlichen Energieverbrauch unseres Hauses, oder dieses Haustyps ein Bild machen. Hierzu habe ich einen gesonderten Post erstellt.